Mit der Neugestaltung dieser Seite, möchten wir geltende Datenschutzbestimmungen erfüllen und wenn möglich sogar übertreffen. Hier finden Sie unsere Datenschutzbestimmungen und unser Impressum. Surfen Sie weiter auf dieser Seite, stimmen Sie damit dieser Erklärung zu. Nachricht schließen
Dunja war ein Schelm von Anfang an, und wenn sie jemanden mochte, war sie kompromisslos; sie hat sich ihre Familie selber ausgesucht. Dunja wuchs bei einem Border-Collie-Züchter heran, und sie ist mir sofort aufgefallen, als ich sie das erste Mal sah. Sie war wenige Stunden alt, die kleinste im Wurf und doch besaß sie eine immense Tatkraft. Zitze zu weit weg - das gab es nicht. Mit sämtlichen vier Pfötchen robbte sie an allen Geschwistern vorbei und dockte sich mit einer Selbstverständlichkeit an die größte Zitze, direkt unter dem Hinterlauf, sodass es nicht nur genug zu Futtern gab, sondern es auch noch kuschelig warm war.
Diese Zitze wurde in den ersten Lebenswochen fehement verteidigt und es war völlig egal, dass die anderen Welpen augenscheinlich größer und stärker waren. Letztendlich lag sie irgendwann wieder an ihrer persönlichen Milchbar. Wie gesagt, mir fiel sie sofort auf, aber das bedeutete noch lange nicht, dass ich sie haben wollte. Wollte ich nämlich nicht, da ich ein Pferd hatte und ich damit - in meinen Augen - völlig ausgelastet war. Ausserdem hatte ich jederzeit mit Bordern zu tun, da brauchte ich keinen "Privathund". Doch die kleine Dunja sah das anders. Wann immer sie mich zu sehen bekam, war sie bei mir. Sie roch mich schon, bevor ich sie sah. Dem Borderzüchter war das schon unheimlich, auch gefiel ihm nicht, dass sie noch so klein war. Das störte mich wiederum in keinster Weise; ich bemerkte von Anfang an ihre Intelligenz und ihre Feinfühligkeit. Auch ihr Dickkopf entging mir nicht. Und ich rechnete fest damit, dass die Kleine auch ein stattlicher Border Collie werden würde. Insgeheim hoffte ich auf Menschen, die ihre Intelligenz sehen und sie fördern würden, mir war schnell klar, dass die Kleine sehr sensibel war und daher auch liebevolle Konsequenz benötigte.
Schnell verstrichen die einzelnen Tage und aus ihnen wurden Wochen. Menschen kamen und gingen, um sich die Welpen anzuschauen und ruckzuck hatten die ersten ein Zuhause gefunden. Dunja entwickelte einen sechsten Sinn für Fremde; wann immer jemand unverhofft vor ihrem Bereich stand, mutierte sie zu einem schüchternen in der Ecke kauernden Häufchen Elend. Das war eigentlich so gar nicht ihre Art, was der Border-Collie-Züchter auch glaubhaft verkündete. Doch welcher zukünftige Border-Collie-Besitzer kauft schon die buchstäbliche Katze im Sack? Oftmals konnte ich mir bei dem Anblick selber das Lachen kaum verkneifen, wenn da so ein kleines Wollknäuel scheinbar ängstlich in der Ecke saß. Kaum waren die Fremden weg, tollte sie wieder ausgelassen mit ihren Geschwistern durch die Gegend, es sei denn, sie konnte zu mir, dann waren sämtliche Vierbeiner abgeschrieben.
Seid einigen Tagen guckte mich der Züchter schon immer so seltsam an und erwähnte hier und da, dass er sich langsam etwas einfallen lassen müsse, wegen der Hündin; sie würde langsam zu gross werden, er könne sie nicht länger behalten. Da war sie knapp 5 Monate alt. Ich rechnete fest damit, dass er mir einen vergünstigten Preis machen würde, damit ich die Kleine nehme. Ich entschloss mich, standhaft zu bleiben, und mein Entschluss war gut; kurze Zeit später machte er mir tatsächlich ein "einmaliges Angebot". Dabei vergaß er auch nicht, die Papiere zu erwähnen. Oh, ich war so stolz auf mich, als ich ihm ein klares Nein auf seine Frage gab. Gemeinerweise saß Dunja in der Nähe und tat eher so, als ginge sie das Ganze nichts an.
Die nächste Zeit berichtete bewußter Züchter immer mal wieder von Interessenten und tatsächlich kam hin un wieder jemand vorbei. Doch ein Border, der bei Fremden das Weite sucht, ist nicht wirklich der Traumhund, den man sich vorstellt, also zog man unverrichteter Dinge wieder von dannen. Dunja war inzwischen 6 Monate alt und mir wirklich ans Herz gewachsen. Wer weiß, vielleicht würde sie ja bleiben und ich hätte quasi einen Patenhund...
Eines Tages - es war ein wunderschöner warmer Tag, perfekt für einen kleinen Ausritt - sah ich es schon von weitem; der Züchter hatte eine Leine in der Hand und am anderen Ende saß etwas bedröppelt Dunja. Es war ihr ins Gesicht geschrieben, dass sie eigentlich nur weg wollte, aber nicht konnte. In ihrem Gesicht stand lautstark "rette mich!" Ein wenig mulmig war mir schon, als ich die Kleine so da sitzen sah, auf einmal merkte ich, wie sehr sie mir ans Herz gewachsen war.
...mit einer Feststellung des Züchters, als er mich sieht. "Da bist Du ja endlich, ich habe schon auf Dich gewartet." Ohne weitere Worte drückte er mir die Leine in die Hand und sagte: "Ich weiß, dass dein Mann schon immer einen Hund wollte. Ich schenke die Kleine Deinem Mann. Nimm sie mit, bei euch wird sie glücklich."
Das war ein raffinierter Schachzug, es stimmte tatsächlich, mein Schatz wollte schon immer einen eigenen Hund, hatte sich aber wegen zeitlichen Gründen dagegen entschieden. Nun stand ich unschlüssig da, mit der Leine in der Hand und einem verschmitzt grinsenden Züchter an meiner Seite. Als ich noch überlegte, wanderte mein Blick wie von selbst zu dem süßen Border Collie am anderen Ende der Leine. Wir sahen uns gegenseitig in die Augen und da war es um mich geschehen. Ein leises Danke murmelnd machte ich mich auf den Weg nach Hause. Wie wir dort wohl empfangen werden würden...
Als ich die Haustür öffnete, flitzte gerade durch Zufall meine Tochter durch den Flur. Abrupt blieb sie stehen und jauchzte nach ihren Brüdern :"Schnell, Schnell, kommt mal, Mama hat einen Hund mitgebracht." Aus den oberen Zimmern war lautes Fussgetrappel zu vernehmen. Als ich noch darüber nachdachte, warum dieser Enthusiasmus beim Ruf zum Zimmeraufräumen nicht aufkommt, stürzten meine anderen beiden Raufbolde mehr die Treppe hinunter, als sie liefen. Schnell bat ich um Ruhe, ich wollte ja nicht direkt "meine" Hündin verschrecken. Fast gleichzeitig ging oben die Tür des Arbeitszimmers auf, mein Schatz hatte den Tumult natürlich mitbekommen und wollte nun genau wissen, was denn da eigentlich los ist.
Als er die Treppe herunter kommt, drehen sich fünf angespannte Gestalten zu ihm hin und fixieren ihn mit ihren Augen; drei entzückte Kinder, eine nervöse Frau und ein neugieriger, überhaupt nicht ängstlicher Border-Collie-Jungspund. Die im Hintergrund leise tickende Uhr nutzt mit ihrer monotonen Eufonie den kompletten Raum als Klangkörper. Mein Mann sieht micht an, dann den Hund und fragt eine total logische Frage:" Wo kommt der denn her?" Ich antworte mehr oder minder geistreich: "Von draussen." Schnell erkläre ich:"Hat der Border-Collie-Züchter mir in die Hand gedrückt. Er meinte, der Hund wäre für Dich, da Du ja schon immer einen haben wolltest."
Bei meinem Schatz zuckt es leicht um den Mundwinkel herum und dann konstatierte er ganz trocken:" Der Typ meinte wohl eher, dass der Hund für Dich ist und hat mich nur als Vorwand benutzt. Du hast ja schon genug von ihr erzählt, Willst Du sie behalten?" Die Frage geht im Jubelgeheuel von drei Halbstarken unter, die nun wie die Derwische auf mich zugerannt kommen, um mich zu belagern;selbstverständlich wolle ich den Hund behalten, nehmen sie mir das Wort aus dem Mund. Mal ehrlich, wer kann schon drei Kindern, der Frage eines Mannes und dem herzzerweichenden Blick eines jungen Border-Collies wiederstehen? Ich sagte kurz entschlossen Ja, noch nicht ahnend, was mich die nächsten Wochen erwarten würde. Nur eines war mir klar: unser neuer Familienzuwachs war zwar gut sozialisert, was den Kontakt mit Menschen und jeder Art von Tieren betraf, aber sie hatte noch nie ein Haus von innen gesehen. Was da wohl auf mich zukommen würde?
...soviel steht fest, roch die Kleine doch nach sämtlichen vorstellbaren und nicht vorstellbaren Viechern, die in Ställen und Hundehaushalten so vorkommen können. Außerdem musste ich erst einmal feststellen, ob nicht diverse unliebsame Krabbeltiere meine neue Errungenschaft als Villa auf vier Beinen betrachteten. Frohgemut bugsierte ich unseren Hund mit drei Kindern im Schlepptau Richtung Dusche. Über den warmen Wasserstrahl und sechs mit Kinderschampo bewaffneten Händen war unsere Border Collie Hündin so von den Socken, dass sie mugsmäuschenstill alles über sich ergehen ließ. Als ich sie aus der Dusche holte, war ich megastolz, schließlich war sie grottenbrav. Das muss sie gerochen haben, ein verschmitzter Blick a la "mit mir hast Du wohl nicht gerechnet", schüttelte sie sich, bevor ich auch nur das Handtuch in ihre Nähe bringen konnte. Nun hatte ich einen sauberen und fast trockenen Hund und drei Kinder samt mir selber, die nass von oben bin unten waren. Ich hätte schwören können, dass Dunja leicht die Lefzen zu einem Lächeln verzog. Dies sollte der Anfang einer wunderbaren Freundschaft sein. Allerdings war diese in der Anfangszeit auch gespickt mit dem ein oder anderen Frust, oder unliebsamen Überraschungen. Wer weiss, vielleicht gibt es ja noch die ein oder andere Border-Collie-Dunja-Geschichte...Eventuell als Buch...ich überlege noch..
Ob schon lange geplant, oder ganz spontan. Mit der steigenden Freude wächst mitunter auch die Unsicherheit, ob man wirklich an alles gedacht hat.
Damit die Freude auch wirklich Freude bleibt, haben wir unseren Ratgeber Hundekauf geschrieben.
Immer wieder aktuelle Border Collie Berichte. Neugierig welche? Dann klick auf den jeweiligen Linktext!
Ist ein Border Collie ein Familienhund?
Sie sprechen deutsch, aber Ihre Muttersprache ist eigentlich anders? Dann brauchen wir Ihre Hilfe! Denn Gäste die kein deutsch sprechen, verstehen hier nichts.
Das finden wir unfair!
Bitte bewerben Sie sich für unser Übersetzungsteam.
Geplante Sprachen: