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Es dauert nun einige wenige Tage, und man erkennt sein am Anfang vielleicht noch weinendes Hundebaby nicht wieder. Im rasanten Galopp saust es durch die Wohnung, durchaus auch schon einmal mit einem ungebremsten Stopp an der nächsten Wand oder dem massiven Holztisch. In voller Sorge beugt man sich über das kleine Wollknäuel, doch das ist längst schon wieder über alle Berge und macht sich am nächsten Spielzeug zu schaffen. Und da wären wir auch schon beim Stichwort:
So ein kleiner Racker mag sich in seinem Übermut daran erinnern, dass es eine Riesengaudi war, seiner Hunde-mama an den Haaren zu ziehen oder seinen Geschwistern balgend ins Fell zu beissen. So ein kleiner Border-Collie überlegt da nicht lange; vor Freude jauchzend und quitschend stürzt er sich voller Hingabe auf des neuen Besitzers Socken oder dessen Hosenbeine; der Welpe zieht an Kleidung. Tja, nun gibt es ja die Sorte Mensch, die soetwas herzallerliebst finden und den kleinen - ach so süßen - Racker selber vor Vergnügen grinsend immer und immer wieder von sich wegschubsen. Ha - denkt der Kleine - wie im richtigen Hunderudel. Je doller ich geschubst werde, umso mehr Spass macht es meinem Besitzer.
Es wird nicht lange dauern und man wird anhand der Zähne, die sich gerade an dem dicken Zeh zu schaffen machen erkennen, dass aus dem kleinen Border auch einmal ein grosser Border wird. Spätestens, wenn man seinem Partner erklären muß, warum sich der zur Hochzeit gekaufte Smoking an den Hosenbeinen in seine einzelnen Bestandteile löst, ist der Spass vorbei. : Jedoch versteht der Border-Collie nicht, warum dass Spiel, was gerade noch so spannend war, nun ware Schimpftriarden auslöst. Auch versteht der Welpe nicht so recht, was man von ihm will.
Da hilft nur eins; von Anfang an durchgreifen. Dies sollte konsequent erfolgen, aber liebevoll, genauso, wie es eine Hundemama macht, wenn sie von ihrem Border-Welpen genug hat. Es wäre gut, sich von Anfang an einen Befehl zu überlegen, der dazu da ist, den Hund zum Aufhören zu bewegen; dies mag das Wort "Aus" sein. Sobald der Kleine auf den Menschen zu flitzt und seine Zähne in die Hose oder die Socken haut, sollte man den Befehl sagen und ihn sanft zur Seite schubsen. Sollte der Kleine nach einigen Malen nicht reagieren ( kommt zum Beispiel auf seine vorige Welpenstube an und darauf, ob er sich in der Vergangenheit schon öfters an den Socken gütlich tun durfte), knurren Sie ihn an, umfassen seine Schnauze (sanft! seine Hunde-mama machte es auch so) und schubsen ihn wiederum sanft zur Seite. Der Befehl "Aus" sollte dabei benutzt werden. So verknüpft er das Gelernte. Der Kleine wird im ersten Moment ein wenig verdutzt sein und das Ganze durchaus nochmals probieren wollen. Allerdings wird er schon ein wenig unsicherer sein; er kennt dieses Zurechtweisen aus seiner Welpenstube, wenn er dort gut sozialisert aufgewachsen ist.
Das vielleicht Schwierigste ist, konsequent zu sich selbst zu sein. Einmal verboten heißt immer verboten. Wenn Sie heute Ihrem Welpen verbieten, Ihre Hosen auseinanderzunehmen und morgen mit ihm raufend über den Zimmerboden tollen, weil Sie gerade Ihre Arbeitshose anhaben, die sowieso in den Müll soll, merkt sich dies der Border-Collie. Es könnte sein, dass er schneller als man gucken kann, das nächste Hosenbein fixiert.
Ob schon lange geplant, oder ganz spontan. Mit der steigenden Freude wächst mitunter auch die Unsicherheit, ob man wirklich an alles gedacht hat.
Damit die Freude auch wirklich Freude bleibt, haben wir unseren Ratgeber Hundekauf geschrieben.
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