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Entweder die Wurmlarven werden nie wieder geweckt und sterben irgendwann mit ihrem Wirt, oder sie werden reaktiviert.
Wenn Larven von Spulwürmern sich eingenistet haben, befinden sie sich im Ruhezustand und warten darauf, "geweckt" zu werden. Wenn dies eintritt, kann es an einem sehr schlechten Immunsystem liegen, oder an einer Hormonumstellung, wenn eine Hündin trächtig ist. Und Wurmlarven lieben nicht nur Border Collie Welpen, sondern jedes Geschöpf, welches noch nicht geboren ist. Daher ist es sinnvoll, sich mit der Entwurmung eines Welpen zu beschäftigen.
Die kleinen reaktivierten Biester (Larven!) machen sich bei einer trächtigen Hündin nun auf den Weg Richtung Plazenta zu ihrem ganz individuellen Wirt. Dort suchen sie sich die Leber des ungeborenen Welpen, um sich dort häuslich nieder zu lassen.
Und nur der Vollständigkeit halber; Wurmlarven bei Hunden sind auch in den Nieren, dem Gewebe und der Lunge zu finden. Dort warten die Larven, bis der Welpe geboren ist. Schon wenige Minuten nach der Geburt der Border Collie Welpen bewegen sich die kleinen Wurmlarven Richtung Lunge. Dort stören sie ihren Wirt- also den Welpen - so sehr, dass die Wurmlarven hochgehustet werden.
Nun wäre es ja theoretisch möglich, die Quälgeister auszuspucken, doch weit gefehlt, ein Reflex setzt ein; schlucken. Jetzt wandern die Wurmlarven wieder in den Magen der Hundewelpen und von dort aus geht es in den Dünndarm. Nach drei bis vier Tagen ist die Reise hier beendet.
Nun beginnen die Larven zu einem stattlichen Wurm heran zu wachsen, damit dieser zahlreiche Eier abgeben kann, die nicht nur beim Saubermachen des Welpen von der Mutterhündin aufgenommen, sondern auch von den Geschwisterchen aufgeleckt werden. Die gerade ausgeschiedenen Wurmeier wandern mit recht großer Wahrscheinlichkeit in den Magen Hündin. Entweder sie schlüpfen dort, produzieren neue Eier, die über die Muttermilch wieder in den Welpen gelangen, oder die verschluckten Wurmeier wandern direkt über die Muttermilch in den Welpen. Der Kreislauf fängt von vorne an. An dieser Stelle: Border Collie Hündinnen müssen entwurmt werden, wenn sie Welpen haben. Vor der Trächtigkeit kann man eine Stuhlprobe des Hundes beim Tierarzt abgeben, um zu schauen, ob eine Entwurmung nötig ist. Hat man mehrer Hunde, müssen alle untersucht und ggf. entwurmt werden.
Wer bis hierher gelesen hat, denkt sich vielleicht, dass ein Bericht über Würmer nicht gerade sehr appetitanregend ist. Stimmt, es gibt schönere Geschichten. Doch spätestens jetzt wird deutlich, was ein selten oder nie entwurmter Welpe für ein Dynamit mit sich herum schleppt. Allzu oft landen frischgebackene Welpenbesitzer bei einem Tierarzt, weil sie sich über einen aufgeblähten Bauch, einen schlappen Welpen oder seltsame weiße Schlangen im Kot des Welpen wundern. So mancher Welpe musste notoperiert werden, weil der Darm wurmverseucht war. Und manchmal hilft nur einschläfern. Nur am Rande; ein solch wurmverseuchter Welpe hat ab dem ersten Tag keine vernünftige Versorgung erhalten; mit der richtigen Ernährung kommt es so weit nicht.
An dieser Stelle sei gesagt, dass eine Wumkur kein Smartie ist, welches gerade mal eingeworfen werden kann. Bei einer Wurmkur handelt es sich um ein Nervengift, welches die geschlüpften Würmer tötet. Ein Mittel, welches Würmer umbringt, kann für einen Welpen nicht gerade gesund sein.
Es gibt gute homöopathische Mittel, welche viel bewirken, in Verbindung mit der richtigen Ernährung kann ein Welpe so schonend entwurmt werden. Doch dieses Wissen erfordert Zeit und Einsatz. Wer einen Zufallswurf Welpen hat, sollte eher auf ein klassisches Wurmmittel zurückgreifen, bevor er rumdoktert oder gar kein Mittel benutzt. Bei einem extrem verwurmten Welpen kommt manchmal jede Hilfe zu spät. Übrigens; wenn die Aussenbereiche durch Wildtiere sehr wurmbelastet sind, kann eine chemische Wurmkur ebenfalls unumgänglich werden, denn Welpen nehmen alles in ihr Maul; selbst das, was niet- und nagelfest ist. Das Immunsystem eines Welpen ist noch nicht so belastbar, wie bei einem ausgewachsenen Hund, daher reifen gerade in einem wurmstarken Umfeld die Würmer schnell.
Achtung: Wenn ein Border Collie Welpe oder ein Welpe einer anderen Rasse den MDR1 Defekt in sich trägt, wird es bei der falschen Wurmkur lebensbedrohlich! (Ja, mit MDR1 Hunden sollte unter keinen Umständen gezüchtet werden. Doch es gibt Unfallwürfe, warum auch immer. ) Bei dem MDR1-Defekt ist die Blut-Hirn-Schranke defekt, sodass Medikamente in das Gehirngewebe eindringen, neurotoxische Effekte sind die Folge, welche zum Tod führen können. Wer nicht genau weiß, ob die Elterntiere MDR1 frei sind (durch einen Gentest feststellbar), sollte unbedingt seinen Tierarzt fragen, welche Welpen-Wurmkur er bei einem MDR1-Verdacht geben kann.
Das gilt beim Collie (Kurzhaar- und Langhaarcollie, Border Collie), Shetland Sheepdog, Australian Shepherd, Bobtail, Longhaired Whippet, Silken Windhound, Weißer Schweizer Schäferhund, Deutscher Schäferhund, Englischer Schäferhund (7 - 15%; meist heterozygot) Wäller 17 - 19%; meist heterozygot), McNab, English Shepherd, Old English Sheepdog = Bobtail (1 - 11%; meist heterozygot) und deren Mischlinge.
Tabelle 3: Übersicht über problematische Wirkstoffe und Wirkstoffgruppen bei Hunden mit MDR1-Defekt. Quelle: Transmit
Ja, auch ausgewachsene Hunde können Würmer haben. Vor allem dann, wenn sie viel vom Boden aufnehmen und gleichzeitig ihr Immunsystem angegriffen ist. Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer, nein, der Wurm im Darm.
Ein Hund darf Würmer haben, wenn es wenige sind. Seltsam? Nein, überhaupt nicht. Wurm und Hund ergänzen sich. ein Hund mit einem intakten Immunsystem beherbergt wenige Würmer. Diese wiederum kurbeln das Immunsystem des Hundes an, welches wiederum dafür sorgt, dass die Würmer nicht überhand nehmen.
Also gilt es, das Immunsystem fit zu halten; genau dieses wird immer wieder geschwächt, wenn alle paar Wochen eine Chemiekeule in Form einer Wurmkur verabreicht wird. Jedes Wurmei tanzt dann Samba in einem geschwächten Darmmileu, sind doch nicht nur die geschlüpften Würmer, sondern auch die gesunden Bakterien verschwunden, welche Wurmeier davon abhalten, zu schlüpfen. der Kreislauf nimmt seinen Lauf...
Ob schon lange geplant, oder ganz spontan. Mit der steigenden Freude wächst mitunter auch die Unsicherheit, ob man wirklich an alles gedacht hat.
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